Die Technik der Mühle

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Kappboden
Die horizontale Flügelwelle überträgt die Windkraft vom hölzernen Kammrad auf den eisernen Bunkler der Königswelle.

Sichterboden
Der Plansichter sichtet die Mahlprodukte in Schrot, Gries, Dunst und Mehl

Rohrboden
Die Absackeinrichtung für Mehl und Kleie sowie der Aufzugsantrieb.

Galerieboden
Die Mischmaschinen zur Lagerung der Mehle, sowie der Aspirateur zur Reinigung des Korns vor dem Mahlen.

Schüttboden
Die Schäl- und Entkeimmaschine, und die Vorlaufbehälter vor den Walzenstühlen.

Walzenboden
Die zwei Doppelwalzenstühle, die Ausmahlmaschine und der Steinerne Schrotgang.

Keller
Die Verteilung von Windkraft oder des Elektromotors zu den Maschinen.

Der Mahlvorgang im Detail

Das Flügelkreuz dieses Galerieholländers bringt die Flügelwelle und das darauf befindliche Kammrad zum Drehen. Die Kämme des Kammrades greifen in den gusseisernen Bunkler und treiben somit die stählerne Königswelle an.

Die Königswelle läuft durch die gesamte Mühle bis in den Keller. Dort ist zur weiteren Kraftübertragung ein System aus einem zentralen Ölbadgetriebe und mehreren Transmissionswellen zu finden. Mehrere Kupplungen in diesem Transmissionssystem sorgen dafür, dass ganze Maschinenstränge bei vollem Lauf der Mühle zu- und abgeschaltet werden können. Bei Windmangel kann zusätzlich ein Elektromotor gekoppelt werden.

Die maschinelle Einrichtung gliedert sich in eine Schrot- und eine Mehlstrecke. Für erstere ist ein alter Schrotgang mit steinernem Mühlstein vorhanden, der über ein gesondertes Ölbadgetriebe mit der Transmission im Keller verbunden ist.

Die Mehlstrecke ist als halbautomatische Roggenmühle konstruiert. Die Mahlarbeit übernehmen zwei doppelte Walzenstühle und eine Ausmahlmaschine. Das Mahlgut passiert die Walzenstühle mehrfach und wird nach jedem Durchlauf vom Plansichter in Mehle, Grieße, Dunst und Kleie getrennt.

Die Mehle aller Durchläufe werden in der Mischmaschine gesammelt und dort zu einem homogenen Endprodukt gemischt. Das zu Mehl verarbeitete Getreide wird vor dem Vermahlen im Aspirator gereinigt und in der Schäl- und Bürstmaschine geschält und entkeimt. Da das Korn innerhalb der Mühle in Säcken transportiert wird, befindet sich im Gebäude ein Fahrstuhl. Der Transport von Maschine zu Maschine erfolgt mittels Elevatoren (Becherwerken) oder durch pneumatische Förderung.

Mit dieser außergewöhnlich fortschrittlichen, technischen Einrichtung stellt die Mühle ein Unikat unter den Windmühlen dar. Die Inneneinrichtung spiegelt den Stand der Technik der 50iger Jahre des letzten Jahrhunderts wider, der heute in Windmühlen kaum noch zu finden ist.